Erhebliches Kopfzerbrechen, daran ließ Dirk Backmann als Vorsitzender des Aufsichtsrates des Bauvereins Kierspe keinen Zweifel, bereitet der nach wie vor überproportional hohe Wohnungsleerstand.Der belastete auch im Berichtszeitraum das Betriebsergebnis des Bauvereins. Dieses Fazit wurde im Rahmen der Generalversammlung im Hotel Unter den Linden gezogen.

„Die weiterhin hohen Leerstände unserer Wohnungen machen uns schwer zu schaffen. Sie drücken auf die Rendite. Während den Kalkulationsunterlagen zwei Prozent Ausfall durch Leerstand zugrunde liegen, sind das bei uns seit Jahren über zehn Prozent. Das erfordert Einschränkungen des Spielraums bei nach wie vor dringend notwendigen Renovierungsmaßnahmen, zumal aus den zur Verfügung stehenden Mieteinnahmen nach wie vor Rückzahlungen von alten Darlehen und Zinszahlungen zu tätigen sind“, warb der Sprecher um Verständnis dafür, dass nicht sämtliche wünschenswerten Reparaturen und Renovierungen sofort möglich sind und mit Augenmaß in Angriff genommen werden müssen.

„Wohnungsleerstand ist ein Problem der meisten Wohnungsgesellschaften. In Kierspe kommt verschärfend hinzu, dass hier am Ort und in Meinerzhagen viele Arbeitsplätze verloren gegangen sind, und ohne Arbeit am Ort ziehen viele Arbeitnehmer und ihre Familien weg. Dass wir uns trotzdem bemühen, unseren Wohnungsbestand attraktiv zu halten, wird am Beispiel Danziger und Berliner Straße deutlich, wo bereits umfangreiche Sanierungen mit enorm gesteigerter Verbesserung der Wohnqualität erreicht werden konnten.“

In gleicher Weise will der Bauverein mit Beginn des kommenden Jahres fortfahren. Dann nämlich soll das im Verlauf der Versammlung durch Vorstandsmitglied Stefan Kriegeskorte und den beauftragten Architekten näher vorgestellte Sanierungskonzept für die Häuser Königsberger Straße 2 bis 4 in Angriff genommen werden. Die finanziellen Mittel hierfür kommen, wie Vorstandssprecher Johann Halbfas später im Rahmen des Berichtes des Vorstandes erläuterte, aus bereits vorgenommenen und noch anstehenden Veräußerungen von eigenen Grundstücks- und Mietobjektverkäufen, sowie aus zinsgünstigen Mitteln des Bundes. Die werden für Energiesparinvestitionen bereitgestellt.

Insgesamt, so ging aus dem von den Vorstandsmitgliedern Marc Voswinkel und Stefan Kriegeskorte erläuterten Zahlenwerk herbor, erstreckte sich das Immobilienvermögen des Bauvereins am Ende des Geschäftsjahres 2010 auf 82 eigene Miethäuser mit 474 Wohnungen, 153 Garagen und dem Büro der Geschäftsstelle. Der Jahresabschluss wies eine Bilanzsumme von 10 422 000 Euro aus. Der durch den Immobilienverkauf beeinflusste Jahresüberschuss von 173 000 Euro wird nach erfolgter Zustimmung der Versammlung den Rücklagen zugeführt, so dass sich per Saldo ein ausgewiesener Bilanzgewinn in Höhe von 4365 Euro ergab. Die Zahl der Mitglieder verringerte sich im Berichtszeitraum um 40 und betrug Ende 2010 nun 540 Personen, die insgesamt 1148 Geschäftsanteile halten.

Von geordneten Verhältnissen zeugte auch der inzwischen vom Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft genehmigte Jahresabschluss für 2009, so dass der beantragten Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat nichts im Wege stand. Einstimmig in ihren Ämtern bestätigt wurden die zur Wiederwahl anstehenden Aufsichtsratsmitglieder Irmgard Schmid sowie Götz Land, bevor die Versammlung mit näheren Informationen zu dem geplanten Sanierungskonzept Königsberger Straße und einem weiteren Fachreferat ausklang.

[Mit freundlicher Genehmigung von come-on.de | cr]