Entwicklung –
Der richtige Weg.
Der Bauverein Kierspe gibt vielen Kiersperinnen und Kierspern ein Zuhause – er ist der größte Anbieter von Wohn- und Lebensraum in Kierspe und Rönsahl – und das seit 100 Jahren.
Die Genossenschaft wurde am 19.06.1907 gegründet. Seit diesem Tag hat sie sich kontinuierlich und nachhaltig entwickelt. Gegenstand der Genossenschaft sollte sein: die „Verschaffung gesunder und zweckmäßig eingerichteter Wohnungen für unbemittelte Familien zu billigen Preisen“.
Zu den Gründern und dem ersten Vorstand gehörten damals verdiente Kiersper Bürger wie Dr. med. Friedrich Deisting, Rendant Wilhelm Sessinghaus und Fabrikant Wilhelm Dreisbach.
Erstmals feierte der Bauverein im Jahre 1908 ein Richtfest. In der Lindenstraße entstanden die ersten beiden Doppelhäuser mit viel Komfort, denn die Toiletten waren damals von den Wohnräumen aus zu erreichen, was mit Beginn des 20. Jahrhunderts zweifellos kein Standard war.
In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts nahm die Bautätigkeit der Genossenschaft zu. Der Krähennocken wurde mit Einfamilienhäusern bebaut. Die Genossenschaft war von Beginn an ein solventer und zuverlässiger Bauträger.
Unmittelbar nach dem Ende des 2. Weltkriegs hatte der Bauverein seine Blütezeit und verfolgte seinen eigentlichen Gründungszweck nachhaltig. Der Zuzug von Flüchtlingsfamilien in das Kiersper Stadtgebiet war groß. Jetzt mussten Mietwohnungen gebaut werden, die zu erschwinglichen Preisen zu mieten waren, um die große Wohnraumnot in der Volmestadt zu lindern. Gebaut wurde dann unter der Regie des Bauvereins in der Gartenstraße, am Birkenweg und am Butterberg. Auch am Erlenweg und in der Wiesenstraße wurden schmucke Eigenheime errichtet. Die Aufträge zur Bauausführung erhielten die heimischen Handwerks- und Industrieunternehmer, die durch Ihre Mitgliedschaft nun Wohnraum für ihre Mitarbeiter bekamen.
Die heimische Wirtschaft schaffte in den Nachkriegsjahren in einem atemberaubenden Tempo neue Arbeitsplätze vor Ort. In den Geschichtsbüchern gingen sie als Wirtschaftswunderjahre ein. Am Felderhof entstand dann das bis zu diesem Zeitpunkt größte zusammenhängende Baugebiet in Kierspe. In dem 18 Hektar großen Gebiet wurden 238 Mietwohneinheiten gebaut. Die Bautätigkeit des Bauvereins prägte damit nachhaltig die Entwicklung des Stadtbildes und war Vorreiter für ein Zusammenwachsen der beiden Stadtteile Kierspe Bahnhof und Kierspe Dorf.
Heute befinden sich 473 Mietwohnungen und 143 Garagen im Eigentum der Genossenschaft. Die Schaffung von neuem Wohnraum trat aufgrund der konjunkturellen Rahmenbedingungen in den letzten Jahren in den Hintergrund. Stattdessen wurden erhebliche finanzielle Mittel in die Instandsetzung- und Modernisierung des Gebäudebestandes der Genossenschaft investiert. Zudem wäre der Bauverein Kierspe durch weitsichtige Grundstücksbevorratung auch heute in der Lage, kurzfristig neue Mietwohnungen zu schaffen und so den Anforderungen der Mitglieder und den Kunden gerecht zu werden.
Mit der Entwicklung zum modernen Dienstleister runden neue Geschäftsfelder den Tätigkeitsbereich des Bauvereins ab. So wird von der Geschäftsstelle, die seit 1974 den Sitz in der Bachstraße hat, auch die Verwaltung fremder Immobilien durchgeführt. 13 Mietshäuser mit 89 Wohnungen wurden dem Bauverein zur Betreuung anvertraut. Zudem werden die Mietangelegenheiten für die Sozialstation und der Kindertagesstätte der Arbeiterwohlfahrt (AWO) abgewickelt.
„Mut zur Bescheidenheit“ – so brachte einmal der langjährige Aufsichtsratsvorsitzende Heinz Schoo die Philosophie des Bauvereins Kierspe in wenigen Worten auf den Punkt. Gemäß diesem Leitsatz werden die Geschäfte auch heute noch vom Vorstand in enger Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat umsichtig und weitblickend geführt. Man ist stolz auf das Geleistete in den vergangenen 100 Jahren und blickt motiviert in die Zukunft.